Wenige Tage vor der ersten Wahl, an der ich in diesem Jahr aktiv teilnehmen kann, stellen sich mir, und sicherlich auch vielen anderen politisch Interessierten, wieder taktische und allgemeine Fragen. Gedankenspiele wie: Sollte ich den SPD-Direktkandidaten meines Wahlkreises wählen um den CDU Kandidaten zu verhindern? Soll ich „Die Linke“ wählen um deren Stimme in Landtag zu stärken oder eine Partei die noch weiter links einzuordnen ist, jedoch keinerlei Chance auf den Einzug ins Parlament hat?
Ist für mich die SPD überhaupt noch wählbar, nachdem Frau Kraft kategorisch eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei ausgeschlossen hat? Oder nach der Rede von Martin Schulz vor der IHK? Kann ich dieser Partei auch nur meine Erststimme in meinem Wahlkreis einräumen?
Verschiebe ich durch mein Taktieren dann nicht die wahren Mehrheitsverhältnisse und damit das Gesamtbild der politischen Orientierung der Bevölkerung, ungewollt, nach rechts? Wenn auch, zugegebenermaßen, nur in sehr kleinem Rahmen.
Oder sollte ich aus Protest einen ungültigen Wahlzettel abgeben, als meine Form des Protests, so wie bei der Stichwahl in Frankreich millionenfach geschehen?
Nein, das Wahlrecht, als einen der letzten Strohhalme der politischen Mitbestimmung, werde ich mir sicherlich nicht selbst vorenthalten! Die Situation in besagter Stichwahl war eine völlig andere, soll hier aber auch nicht Thema werden.
Zu einem Schluss bin ich zumindest bei meiner Zweitstimme gekommen: Diese steht klar für eine linke Opposition im Landtag. Mit der Erststimme hadere ich noch.
Also Leute: Wählen gehen! Retten wir wenigstens eine (wahrscheinlich viel zu kleine) Vertretung der linken Ideologie ins Landesparlament!